, Geisler Thorsten

An Spannung kaum zu überbieten

Am Freitag empfing uns (Stefan, Roger und ich) das zweitplatzierte Frick mit Kemal Terzi (B14), Markus Senn (B14) und Christoph Zehnder (C10). Nach dem wir uns die Punkte in der Hinrunde geteilt hatten, wollten wir mindestens einen Punkt aus Frick entführen.

In der ersten Runde spielten Kemal gegen Roger, Markus gegen mich und Christoph gegen Stefan. Kemal, einer der besten Spieler der Liga, lies gegen Roger nichts anbrennen und gewann klar mit 3:0. Ich wollte mich gegen Markus für die Niederlage aus der Vorrunde revanchieren. Es entwickelte sich von Beginn an ein spannendes und enges Spiel, und somit ist es wenig überraschend, dass wir in einen Entscheidungssatz mussten. In diesem erwischte Markus einen Blitzstart und führte beim letzten Seitenwechsel schon mit 5:0. Diese Hypothek war zu gross für mich und Markus buchte den zweiten Punkt für die Aargauer. Und wieder lag es an Stefan den ersten Punkt für uns zu buchen. Auch diese Partie war eng und an Spannung kaum zu überbieten. Nach dem Christoph den 1. Satz knapp mit 13:11 für sich entscheiden konnte, gewann Stefan die beiden nächsten. Danach war wieder Christoph an der Reihe und holte sich den 4. Er nahm den Schwung auch mit in den 5. und führte schon mit 6:2, bevor Stefan wieder zulegen und das Spiel noch drehen konnte. Stefan gewann den Entscheidungssatz mit 8:11 und buchte den wichtigen ersten Punkt für unsere Farben.

In der zweiten Runde kam es zu den Begegnungen Markus gegen Roger, Kemal gegen Stefan und Christoph gegen mich. Roger hatte sich vorgenommen mich zu rächen, was ihm auch im ersten Satz souverän gelang (4:11). Leider konnte er diese Leistung nicht durchziehen und verlor die Sätze 2 und 3. Roger zeigte grosse Kämpfermoral und gewann den 4. Satz. Somit hatten wir im 4. Spiel bereits das 3. welches über die volle Länge ging. Dieses Mal leider wieder mit dem besseren Ende für Frick (11:8). Im Gigantenduell wollte Stefan endlich Kemal ein Bein stellen und als Sieger vom Tisch gehen. Leider hatte Kemal etwas dagegen und gewann auch seine zweite Partie des Abends mit 3:0. Die Sätze 2 und 3 waren allerdings sehr eng (2x 12:10). Ich hatte gesehen, wie stark Christoph im 1. Spiel gegen Stefan aufgetreten war, und begann entsprechend fokussiert. Ich konnte rasch den 1. Satz mit 11:5 buchen. Danach wurde die Partie ausgeglichener. Christoph führte im zweiten mit 10:7. Ich kämpfte weiter und konnte diesen Satz dann noch mit 11:13 gewinnen. Dieses positive Momentum nahm ich dann auch in den nächsten Satz mit und gewann auch diesen. Somit stand es von dem Doppel 4:2 für die Aargauer, und es fehlte uns noch ein Sieg zum anvisierten Punkt.

Stefan und ich wollten diesen natürlich sofort im Doppel holen. Kemal und Markus hatten aber etwas dagegen. Auch hier entwickelte sich ein sehr spannendes und hochstehendes Doppel mit vielen spektakulären Ballwechsel. Auch hier ging es hin und her. Die Sätze eins und drei gingen an die Hausherren und die Sätze zwei und vier an uns. Das heisst, wir hatten den nächsten Entscheidungssatz, welchen wir nach starker Leistung mit 9:11 für uns buchen konnten.

Nach dem der anvisierte Punkt bereits nach dem Doppel im trockenen war, wollten wir natürlich mehr. So ist es im Sport.

In der letzten Runde kam es zu den Begegnungen Markus gegen Stefan, Christoph gegen Roger und Kemal gegen mich. Markus wollte sich für die bittere Niederlage der Hinrunden (nach 2:0 Satzführung) revanchieren. Den Startsatz konnte er auch wieder für sich holen (13:11). Stefan hat diese Saison schon mehrfach bewiesen, dass er ein grosses Kämpferherz hat und nach verlorenem Startsatz zulegen kann. Dies bewies er auch gegen Markus wieder und gewann die nächsten drei Sätze. Jetzt stand es 4:4, und deshalb ging es im Duell der beiden sieglosen Spieler des Abends um sehr viel. Die beiden ersten Sätze waren klare Angelegenheiten. Satz eins für Roger (6:11) und Satz zwei für Christoph (11:4). Danach zeigte Roger sein grosses Potential auf und holte die Sätze 3 und 4 für uns. Wir hatten somit das Unentschieden auf sicher. Jetzt lag es an mir den Ueberflieger des Abends zu schlagen, um sogar als Sieger aus Frick nach Hause zu fahren. Kemal hatte etwas dagegen. Auch wollte er sich für die Niederlage aus der Vorrunde revanchieren. Es entwickelte sich ein Superspiel mit vielen spektakulären Ballwechseln. Und ja, dieses Spiel hatte einen entscheidenden 5. Satz verdient. Kemal hatte den ersten klar mit 11:4 für sich entschieden. Danach konnte ich stark zu legen und buchte die nächsten zwei für uns. Im vierten stand es noch 8:8, bevor sich Kemal mit drei Punkten am Stück in den schon erwähnten 5. Satz rettete. Und dieser wurde zu einem richtigen Hitchcock. Beim letzten Seitenwechsel führte ich noch 3:5, bevor Kemal wieder fünf Punkte in Folge machte. Diesen Dreipunkterückstand konnte ich bis zum 10:7 nicht mehr aufholen. Somit hatte Kemal drei Matchbälle. Es war bereits spät, aber ich wollte noch nicht unter die Dusche und kämpfte mich wieder zurück zum 10:10. Jetzt war dieses Spiel nicht nur spektakulär, sondern auch hoch dramatatsch. Kemal holte sich seinen nächsten Matchball mit einem Servicewinner, ich werte ab, und wieder Matchball Kemal und Ausgleich. So ging es bis zum 14:14. Da gelang mir das Break und ich hatte meinen 1. Matchball, und dieses Mal werte Kemal mit einem mutigen und tollen Punkt ab. Dann wieder Matchball Kemal mit einem direkten Servicepunkt, und ich gleiche zum 16:16 aus. Und dann um 23:15 war das Spiel zu Ende. Kemal hatte die nächsten zwei Punkte für sich gebucht. Sein erster Kommentar war "Dieses Spiel hat eigentlich keinen Verlierer verdient". Es war in diesem Moment ein schwacher Trost, aber dennoch war ich Stolz Teil dieses tollen Spieles gewesen zu sein. Auch Roland Döbeli, aufgrund seiner Verletzung zum Zuschauen verband, meinte nach dem Spiel "Das war Weltklasse".

Somit endetet dieser, an Spannung kaum zu überbieten, Match mit einem gerechten Unentschieden. Das war Werbung für unseren Tischtennissport.

Jetzt geht es am nächsten Donnerstag gleich weiter im Heimspiel gegen den Tabellennachbarn aus Olten. Wir freuen uns auf viele Zuschauer.

Hopp Aesch.